Birgit Rösing, aus Mülheim an der Ruhr, vermisst

brigittsche schrieb:Ob das hier so war, kann ich nicht beurteilen - aber ich meinte sowas damit, als ich weiter oben schrieb, dass die Polizei sicher kein Interesse hat, offiziell mitzuteilen was solche Hunde eben nicht können. Denn damit würde man ja a) Tätern die Anleitung liefern, was sie machen müssen um nicht durch Hundesuchen überführt zu werden und b) man würde die Möglichkeit verlieren, einen Täter in der von Dir beschriebenen Weise "aufzuscheuchen". Weil er dann ja denken würde: "Haha, die glauben ich wüsste nicht, dass Hunde die Spur eines Menschen im Auto gar nicht verfolgen können, dabei weiß das doch jeder dass das nicht geht....."

Ausbildung und Fähigkeiten von Mantrailern sind nun nicht gerade Staatsgeheimnisse. Es gibt Fachbücher,d iverse Quellen im Internet. Und wer es sozusagen selber wissen will, der interessiere sich für eine der zig ehrenamtlichen Rettungshundestaffeln. Dort mal per Probetraining reinzuschnuppern ist nie ein Problem. Sogar mit ohne Hund. Weil Helfer, die sich zur Suche durch ander Hunde verstecken, sind immer willkommen.

TatsachenTreue schrieb:Dort mal per Probetraining reinzuschnuppern ist nie ein Problem.

Ja, aber das wird ein Mörder, der gerade jemanden umgebracht hat, nicht machen können weil die Leiche halt in seinem Keller/Auto, wo auch immer liegt und entweder entdeckt wird oder zu stinken anfängt.

Und genauso wird der nicht erst mal ein halbes Jahr in Euren Verein kommen, damit er herausfindet, ob es nun ein Risiko ist, die Leiche im Auto zu transportieren oder nicht. Von den möglichen Zeugen im Hundeverein mal abgesehen: "Ja, also, der ist hier aufgetaucht, hat sich sehr dafür interessiert, aber das war echt komisch, der hat sich gar nicht wirklich hier eingebracht und dauernd so komische Sachen gefragt um die es gerade gar nicht ging bei uns..."

Sondern so jemand ist auf die Informationen angewiesen die er schnell finden kann und das ist eben dann das Interview mit Polizeipressesprecher XY der wilde Stories über Hunde erzählt.

Dass in wirklicher Fachliteratur was anderes steht ist ja wohl klar. Aber Du darfst da nicht von Deiner Situation ausgehen oder eben davon, dass jemand sich erst mal, wenn er seine Schwiegermutter erschlagen hat, zur nächsten kriminologischen Fachbibliothek begibt und dort das 300seitige Standardwerk zum Thema Hundeausbildung durchackert.

Yoah. Geplante vs. ungeplante Tat(en).
Der hier mehrfach verlinkten Spiegel-Artikel über einen Polizeiausbilder findet sich leicht.Die MT-kritischen Beiträge hier auch ;-)
Und in der Staffel waren gerade bei Interessenten/Neulingen genaue Fragen, sozusagen gerade auch TV vs. Realität nicht ungewöhnlich oder auffällig.

TatsachenTreue schrieb:Yoah. Geplante vs. ungeplante Tat(en).

Es geht um die Frage, ob es sinnvoll ist, dass die Polizei solche Informationen einfach so für jeden mit drei Klicks erreichbar streut.

Und natürlich kann ein Täter mit entsprechender Vorlaufzeit alles rauskriegen, in der Fachbibliothek oder in Deinem Verein, aber der muss eben auch keine Pressemitteilungen der Polizei mehr lesen, weil er es dann sowieso besser weiß.

Aber für den von mir skizzierten Fall einer ungeplanten oder schlecht vorbereiteten Tat ist es eben schon sinnvoll, wenn man das nicht mit drei Klicks in Netz auffindet. Und nur von dieser Konstellation habe ich gesprochen.

Das gilt im Übrigen auch für alle möglichen anderen Felder, wie z. B. die Konstruktion von Tresoren, über die Fachleute natürlich Bescheid wissen und über die es auch Fachbücher gibt. Aber trotzdem wird man es nicht an die große Glocke hängen, dass man den Tresor der Fa, Franz Jäger Berlin aufkriegt, wenn man fünf Zentimeter über dem Schloss ein Loch bohrt und einen Schraubenzieher reinsteckt ;)

Die Polizei hat nie behauptet, dass die Hundespuren die einzigen waren, die in das Waldgebiet führten. Womöglich gibt es also weitere Spuren, beispielsweise Datenspuren, Zeugenhinweise oder Ergebnisse einer TK-Überwachung.

Sollte es diese Spuren geben, wollte man womöglich nicht, dass dies einem etwaigen Tatverdächtigen zu diesem Zeitpunkt bekannt wurde, weshalb öffentlich nur von den Hundespuren gesprochen worden sein könnte.

sören42 schrieb:Die Polizei hat nie behauptet, dass die Hundespuren die einzigen waren, die in das Waldgebiet führten.

Es wurde Seitens der Ermittler immer sehr deutlich gemacht, wen man für den Tatverdächtigen hält.
Dass es darüber hinaus einen "etwaigen Tatverdächtigen" geben könnte, der nichts davon erfahren sollte, dass es Spuren gibt, die in seine Richtung weisen könnten, entbehrt jeglicher Grundlage. Inzwischen sind die Ermittlungen auch längst eingestellt.

Frau Rösing hatte vor, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen. Dies scheint nicht unbedingt in seinem Sinne gewesen zu sein, wie aus ihrem Umfeld zu vernehmen war. Sonst gab es wohl niemanden, der etwas gegen sie hatte.

@emz
Diese Überlegungen hatte ich durchaus auch vor Augen, als ich von einem etwaigen Tatverdächtigen schrieb. Wollte ich also mit der Formulierung keineswegs so verstanden wissen, dass der auszuschließen wäre.

@sören42

Dann ist alles klar.
War zunächst möglicherweise etwas missverständlich.

Nur mal so zum überlegen.
Wieso findet man über 2 verschiedene Spuren in dieses Waldstück aber dort nicht die Leiche?
Weil die erste Spur hinführt und die zweite zurück? Jeweils mit einer lebenden BR!

Das kann nach Lehre der Mantrailer nicht sein, Denn die verfolgen ja (ggf. angeblich) immer die frischeste Spur, laufen also immer in Laufrichtung des Spurenlegers und nicht rückwärts. Und da beide am Haus starteten, kann nach Mantrailer-Lehre das Ergebnis nicht als "ein Weg Wald - Haus" gedeutet werden. Wie die die zwei verschiedenen Wege deuten, wüsste ich aber nach wie vor gerne.

Der Fall hat mich nie losgelassen, obwohl Frau R.bereits 2018 spurlos verschwand.

Es hieß, dass alles ausermittelt war und als "Cold Case"abgelgt wurde.
Möglicherweise wollte man den/die Entführer nur in Sicherheit wähnen, hat weiter ermittelt und die Polizei hat nun zugeschlagen.

regenbogen1 schrieb:Möglicherweise wollte man den/die Entführer nur in Sicherheit wähnen, hat weiter ermittelt und die Polizei hat nun zugeschlagen.

Ich habe den Fall sehr aufmerksam verfolgt. Mir wäre allerdings nie der Gedanke gekommen, dass es sich um einen Entführungsfall handeln könnte, so wie sich die Staatsanwaltschaft geäußert hat.

@emz
geb ich dir vollkommen recht. Ich hab auch nie an eine Entführung gedacht, sondern an ein Tötungsdelikt und daran glaube ich auch heute noch.

@quaerere1 da befürchte ich, du könntest recht haben. die frage ist halt nur, wer der/die täter*in ist… natürlich hatte der ehemann motiv und gelegenheit, andererseits - aber wir wiederholen uns - spricht auch einiges dagegen.

Ich wüsste nichts, was gegen den Ehemann als Täter spräche.
Es gibt nur nichts, was man ihm nachweisen könnte.

Ich hoffedas im Hintergrund noch Aktivitäten (zumindest sporadisch) zur Klärung des Falls von Frau Rösing statt finden, auch wenn die Ermittlungen wohl offiziell eingestellt sind (wenn ich das richtig erinnere).

Wenn ich mir den TV Bericht ins Gedächtnis rufe, wo der StA befragt wurde und über den Ermittlungsstand sprach, wurde mMn eine bestimmte Richtung wahrnehmbar.
Sollte der Fall auch heute noch im Zuständigkeitsbereich dieses Staatsanwaltes liegen, kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser Mann den Fall "ruhen" lässt, so engagiert wie ich ihn empfunden habe.

Ebenso bezogen auf Familie und Freunde der Frau Rösing.
Natürlich sind die Möglichkeiten weiterer Ermittlungen begrenzt wenn es keine faktischen Beweise gibt.
Aber es gab da auch schon grosse, positive Überraschungen (M. Baumer) in Fällen,wo augenscheinlich nichts mehr ging.
Solch eine Wendung wünsche ich mir für Frau Rösing auch.

nun ja, die ausführungen des hr. staatsanwalts waren doch etwas befremdlich. diese hypothese der mantrailerhunde ist dann wohl eher bei gewissen göttinger professoren anzusiedeln.

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/mantrailing-hunde-studie-doktor-verklagt-uni-leipzig-100~amp.html

gegen diese kompetenz der hunde - erschnüffeln aus fahrendem auto - bestehen wohl erhebliche zweifel. einzig damit eine täterschaft zu behaupten ist wohl - vorsichtig ausgedrückt - mutig.

und gegen den ehemann spricht natürlich ein mgl wirtschaftliches motiv und eventuell die gelegenheit zur tatausführung. die hatte aber genausogut ein/e fremde/r dritte/r.

pannettone schrieb:gegen diese kompetenz der hunde - erschnüffeln aus fahrendem auto - bestehen wohl erhebliche zweifel. einzig damit eine täterschaft zu behaupten ist wohl - vorsichtig ausgedrückt - mutig.

Ich denke mal, dass solche Aussagen gelegentlich als Bluff verwendet werden, um jemanden aus der Reserve zu locken. Im Fall Schemmer hat das – falls es so war – zum Erfolg geführt.

FriedrichA.III schrieb:Ich denke mal, dass solche Aussagen gelegentlich als Bluff verwendet werden, um jemanden aus der Reserve zu locken. Im Fall Schemmer hat das – falls es so war – zum Erfolg geführt.

Mir sagt der Fall gar nichts. Hast Du vielleicht einen informativen Link dazu parat?

@TatsachenTreue
Klar: läuft hier unter Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz) , wo auch das Urteil verlinkt sein müsste.

Die "Viecher", wie die Täterin sie liebevoll nannte (und ins Überwachungsmikro sprach), machten sich auf den Weg zur Autobahn und es war praktisch nur eine Frage der Zeit, bis sie vor ihrer Haustür standen ... Da wurde sie verdammt nervös ...