SPD
18.08.2019 um 17:27Anzeige
Kurzschluss schrieb:So ein SchmarrnDies ist kein Schmarrn, sondern die Realität. Die CDU wird sich den Grünen unterwerfen. Die CDU wird dadurch neutralisiert, wie die SPD von der CDU neutralisiert wurde. Daher ist es egal, welches Duo die SPD an die Spitze stellt. Die Partei wird sich nicht erholen. Währenddessen ist die AfD die einzige Partei, die ein echtes Gegengewicht zu den Grünen bietet. Dies wird so sein, dass die einzigen Konkurrenzparteien in Zukunft die AfD und die Grünen sind.
abberline schrieb:Das Problem ist vielmehr, dass CDU und SPD durch ihr in die Mitte krabbeln, ganz viele Wähler enttäuscht haben. Das kommt davon, wenn man es jedem recht machen will.Genau das schreibe ich. In allen derzeit beliebten Themen übernimmt die CDU die Positionen der Grünen, während die SPD auch versucht, die Politik der Grünen zu übernehmen. Kein Wunder, dass man sich lieber für das Original entscheidet. Und das bedeutet, dass es bald kein politisches Zentrum mehr gibt und die zentristischen Parteien aussterben. Einen kleinen Vorgeschmack bekommen wir in ein paar Wochen in Ostdeutschland. Eine Politik, die "Alle gegen die AfD" aussagt, wird absolut keine Zukunft haben.
Jebneet schrieb:Und das bedeutet, dass es bald kein politisches Zentrum mehr gibt und die zentristischen Parteien aussterben. Einen kleinen Vorgeschmack bekommen wir in ein paar Wochen in Ostdeutschland. Eine Politik, die "Alle gegen die AfD" aussagt, wird absolut keine Zukunft haben."Alle" sind zunächst mal keine homogene Masse
sacredheart schrieb:Der Facharbeiter ist ja auch keine notleidende Spezies mehr. Bei der Arbeitsmarktlage braucht er oft keine Angst um seine Weiterbeschäftigung haben und wird auch von seiner Firma oft entsprechend gut behandelt. Er geht 2x im Jahr auf Kreuzfahrt, kann bei Aldi und Lidl kaufen was er will und hat schnelles Internet. Die Verbesserung seiner beruflichen Situation seit den 50er Jahren ist vielleicht wirklich auch Verdienst der SPD, aber keine Partei wird nur für vergangene Verdienste gewählt. Wozu braucht der eine SPD?Der Arbeitgeber ist auch nicht das Problem des Facharbeiters sondern die Politik.
Der prekär Beschäftigte oder der Hartz IV Empfänger hingegen wird die SPD nicht als seine Partei wahrnehmen, weil sie gefühlt mit schuld ist an seiner Situation. Der wählt dann eher extrem oder kann statt SPD genausogut die FDP wählen, die hat sehr ähnliche Angebote oder zumindest auch keine Schlechteren.
sacredheart schrieb:Das ist schon so, dabei könnte es durchaus Bedarf an einer sozialdemokratischen Partei geben, nur halt nicht dieser SPD.Sag ich ja, eine Partei die niemand braucht.
Eine Partei, die mutige wichtige Schritte wie die Aussöhnung mit Polen betrieb, kümmert sich halt jetzt federführend mit um die Erfindung eines dritten Geschlechts, von dem dann nach Ankündigung mit großem tammtamm 33 (!) Menschen bundesweit Gebrauch machen. Mit anderen Worten die SPD verantwortet Politik für absolut geringfügige Minderheiten.
Selbst, wenn die 33 Leute jetzt SPD wählen sollten, stehen die Grünen noch viel bunter für alles was mit LQGBT, BDSM und durcheinander zu tun hat, auch wenn die SPD versucht, sie lila oder regenbogenfarben zu überholen.
Es gäbe Bedarf an einer Partei, die dafür einsteht, dass breite Schichten der Bevölkerung an der wirtschaftlichen Entwicklung partizipieren, ohne sie abzuwürgen. Das wäre eigentlich eine Kernkompetenz der SPD.
Mit der Verstaatlichung von BMW, mit Transgender Toiletten auf der Gorch Fock und bätschi gewinnt man zurecht keine Wahlen mehr.
Gott sei Dank hatte der Brandt diesen berühmten Kniefall gemacht und nicht die Nahles. Sonst hätte die beim Aufstehen gesagt: Ab morgen gibt's dann wieder in die Fresse.
Das ist die SPD 2019.
sacredheart schrieb:Der Arbeiter an sich, insbesondere der Industriearbeiter ist doch eher eine aussterbende Spezies. Menschen, die im Dienstleistungssektor tätig sind, sind keine Arbeiter.Der Arbeiter definiert sich aber als Klasse nicht durch die Art seiner Tätigkeit, sondern durch die Stellung im Produktionsprozess.
sacredheart schrieb:Außerdem würden der SPD auch Arbeiter nichts nützen, solange sie sich nicht als Arbeiter fühlen. Die SPD hat nichts von Arbeitern, die sich als obere Mittelschicht fühlen und entsprechend wählen.Dieses Fokussieren auf Identitätspolitik ist ja ausschlaggebend für die Selbstdemontage der Sozialdemokratie im Ganzen. Aber man kann es ihnen kaum vorwerfen. Selbst so kluge Köpfe wie Lukács sind dem Irrtum aufgesessen Arbeiter hätten aufgrund ihrer Klassenposition irgendeinen Erkenntnisvorteil im Hinblick auf ökonomische (und damit gesamtgesellschaftliche) Zusammenhänge.
Jedenfalls der 'klassenbewusste Arbeiter' ist in Deutschland mittlerweile wohl seltener als der Wolf in der freien Wildbahn.
sacredheart schrieb:Interessant, ich verstehe, was Du meinst. Allerdings glaube ich, dass traditionell dem Arbeiter nicht unbedingt ein Erkenntnisvorteil zugerechnet wird, sondern ein Leidensdruck, aus dem dann die unmittelbare konkreteErkenntnis erwachsen würde, die dann jedoch eines Überbaus bedürfte.Das entspricht ja Marxs Verelendungsthese. Ein Trugschluss, den er noch zu Lebzeiten sehr stark relativierte und der spätestens seit dem Erscheinen des Faschismus auf der Weltbühne als Falschannahme gewertet werden muss.
Würde aber aus Leidensdruck Erkenntnis erwachsen, so müsste die Erkenntnis bei SPD Politikern ja in den letzten jahren überproportional anwachsen. Der Eindruck drängt sich nun auch gerade nicht auf.
Gildonus schrieb:Ich denke, die SPD könnte sich einen Gefallen tun indem sie ihren alten "sozialistischen" Zopf abschneidet und sich nicht mehr an die "Arbeiterklasse" wendet, sondern an die Gering- und Normalverdiener.Genau das habe ich ja bereits angesprochen. Auch die Normalverdiener sind Arbeiter, sofern sie in einem Lohnarbeitsverhältnis stecken. Sich auf eine (im Westen) aussterbende Erscheinungsform des Lohnarbeiters, nämlich den "Fabrikarbeiter" zu konzentrieren ist tatsächlich ein großer Fehler, der aus der vollkommenen Theorielosigkeit der Sozialdemokratie erwächst und nicht aus einem "sozialistischen Zopf". Da ist die Labour Party in GB durchaus weiter, wo sich ein Flügel der Partei stark den Themen Digitalisierung und Automatisierung zugewendet hat (siehe auch FALC-Bewegung). Die Partei hat dafür natürlich andere Probleme (Antisemitismus *hust*)
calligraphie schrieb:Kann mir jemand schlüssig erklären, warum dass paarweise gemacht werden soll?Weils bei den Grünen klappt...?