Mubarak hat Angst vor der Demokratie und denkt, dass sie für Egypten nicht funktioniert, im Gegesatz zu Mohamad Baradei.
profil: In Tunesien erfolgte der Wandel sehr schnell, innerhalb weniger Wochen: von dem Straßenverkäufer, der sich selbst verbrannte, über die blutigen Demonstrationen bis hin zum Sturz des Regimes von Ben Ali. Ist in Ägypten ein ähnliches Szenario möglich?
El-Baradei: Bis heute stehen wir vor dem Problem,
dass das Mubarak-Regime streng autokratisch agiert und sich gegen jede Reform querlegt. Ein Beispiel: Ich selbst darf in Ägypten nicht meine eigene Partei gründen, ich müsste zur Regierungspartei gehen und dort um Erlaubnis fragen. Selbst wenn das gewährt wird, müsste ich theoretisch noch weitere fünf Jahre warten, bis ich als Präsidentschaftskandidat mit meiner eigenen Partei antreten darf. Wir müssen also unkonventionell arbeiten, um -etwas zu bewirken.
profil: Unkonventionell heißt, einen Sturz vorzubereiten?
El-Baradei: Ich bin für eine friedliche Lösung. Ich habe in den vergangenen Monaten eine Million Unterschriften von Ägyptern gesammelt, die sich für eine Reform des Systems aussprechen. Das ist sehr viel für ein Land,
dessen Volk seit sechs Jahrzehnten unterdrückt wird. Die Menschen haben Angst, ihre Namen preiszugeben, weil sie eingesperrt und gefoltert werden könnten. Ich plädiere auch dafür, die Wahlen zu boykottieren, die in dieser Diktatur ohnehin nur eine Farce sind. Und dann gibt es noch die Möglichkeit der Massen-demonstrationen, die ein Umdenken des Regimes bewirken können.
http://www.profil.at/articles/1104/560/287508/aegypten-oppositions-fuehrer-mohammed-el-baradei-interview (Archiv-Version vom 02.02.2011)Wikipedia: Mohammed el-BaradeiIn Cairo wird zur Zeit in den Vororten geplündert, da die Polizei verschwunden ist, und das Militär ehernicht schiesst , sorgen die Bewohner selbst dafür, dass ihr Besitz geschütz ist. Als man einige Plünderer festnahm, stellt sich heraus, das es Sicherheitskräfte der Regierung waren, die in Strassengewand unterwgs waren....
Es gibt auch Demos in Washington Paris tund London. Infos aus AlJazzeera.